Ein langer Tag…

130 Kilometer und 4500 Höhenmeter. Manche Radfahrer absolvieren dieses Pensum innerhalb einer Woche. Andere innerhalb eines Jahres. Die Teilnehmer des M3 Marathons im Montafon an einem Tag.

sportograf-105208108_lowresDass es ein langer Tag werden würde, war klar. Dass er bereits mitten in der Nacht beginnen würde, dann doch eher unfreiwillig und der Schrunser Kirchturm-Uhr geschuldet, die das Dörfchen alle 15 Minuten mit einem hellem Glockengeläute betört…

Umso besser also, dass der Startschuss der Langstrecke bereits um 7:30 Uhr erfolgte und man sich die unruhige Nacht nicht länger um die Ohren schlagen musste. Der Wecker für die Haferflocken-Pampe ertönte entsprechend 3h früher und der doppelte Espresso war dringend nötig!

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Die erste Stunde eines solchen Hammer-Rennens fühlt sich noch relativ „normal“ an. Zwar ist der Respekt vor der immensen Distanz permanent im Hinterkopf, am Start fährt man dann allerdings dennoch relativ zügig und beherzt los. Hier sind es zunächst die üblichen „Schmerzen“, die sich bemerkbar machen. Damit meine ich jene, die man sonst auch von anderen Rennen oder harten Trainingseinheiten kennt. Doch das ist hier erst die Vorstufe und nach etlichen Stunden im Sattel sehnt man sich nahezu nach laktatgefüllten Beinen oder einer brennenden Lunge. Stattdessen kommen ganz andere Wehwehchen hinzu und der Blick auf die Uhr wird unvermeidlich.

sportograf-105200316_lowres (2)Warum nimmt man solche Strapazen dennoch auf sich? Viele Freunde und Bekannte stellen mir diese Frage und sehen mich ungläubig an, wenn ich von derartigen Distanzen erzähle. Ich spreche dann von „guten“ und „schlechten“ Schmerzen, wobei ich unterscheide, ob die Qualen bewusst eingegangen werden und von temporärer Dauer sind, oder aber, ob es sich um eine ernsthafte Verletzung oder Krankheit handelt. In meinem Fall sind es letztlich reine Luxusprobleme. Anders kann man es wohl nicht nennen, sich über einen schmerzenden Rücken zu beklagen, den man selbst provoziert, da man freiwillig 7,5h lang auf einem Luxus-Bike im Wert eines Kleinwagens schnellstmöglich eine der schönsten Regionen der Alpen durchquert.

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Natürlich sehnt man sich ab einer gewissen Renndauer das Ziel herbei und möchte dem Ganzen ein Ende setzen, aber spätesten bei der Zieldurchfahrt wird man sich bewusst, was man eigentlich geleistet hat und alle Strapazen sind dieses Gefühl wert!

Ob ich das Rennen noch einmal fahren werde? Direkt im Ziel hält sich die Motivation erst einmal in Grenzen, aber nach 2 Tagen maximalen Chillen und Genießen, freue ich mich schon fast wieder drauf 🙂

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Vielen Dank an den Veranstalter und die vielen Helfer! Das Rennen ist für jeden Finisher ein echtes Highlight und beweist eindrücklich, dass der menschliche Körper zu sehr viel mehr in der Lage ist, als viele denken…

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