Es gilt als die „Tour der France“ der Mountainbiker und als das härteste Mountainbike Etappenrennen der Welt. Allein das Ziel im Team zu erreichen ist schon ein langer zäher Weg, wenn man aber zu den Topfavoriten auf das Damen Podium zählt ist der Druck nochmal härter. Die zweimalige Deutsche Meisterin Adelheid Morath über ihren ganz speziellen Kampf gegen die Uhr, den Staub Südafrikas, starke Gegnerinnen und die eigenen psychischen und physischen Grenzen:
PROLOG: 26km 750hm (Meerendal)
Nach langer Vorbereitungszeit in Südafrika ist es endlich soweit. Heute startet die Cape Epic. Meine Vorbereitung lief sehr gut und ich fühle mich bereit für die kommende Challenge. Mein Training bestand hauptsächlich auf dem Bike im Gelände und auf der Straße. Die Einheiten bestanden aus Intervall-Training und Ausdauereinheiten. Zudem hatte ich Jo als Technik Trainerin vor Ort. Jo und ich hatten so viel Spaß zusammen auf dem Bike, dass es jedes Mal eine Freude war mit ihr an meiner Fahrtechnik zu arbeiten. Frauenspezifisch natürlich, mit dem Motto „boobs2bar“!
Ich habe ein paar Wochen Zeit gebraucht, mich auf mein neues Specialized Epic S-Works zu gewöhnen und die richtige Einstellung für Gabel & Dämpfung zu finden. Mit jedem Training wurde das Gefühl besser und ich habe mich bereits zu Beginn an in mein Bike verliebt. Eine echte Maschine! Zuerst war es ungewohnt dem „Brain-System“ zu vertrauen, aber nach den ersten Ausfahrten war das Vertrauen voll da. Die Rock Shox RS1 spricht unglaublich gut an! Die Shimano XTR Bremsen haben einen super kontrollierbaren Bremsdruck. Durch die SRAM Eagle habe ich eine größere Auswahl an Gängen. Mein Bike ist perfekt für die Cape Epic.
Kraftraumeinheiten standen natürlich auch auf dem Programm. Nicht um die großen Gewichte zu stemmen, sondern um an der Rumpf-Arm-Schulter-Stabilität zu arbeiten, kombiniert mit Balance-Übungen. Die Regeneration war zudem ein wichtiger Bestandteil zum fast täglichen Trainings. Dehnung, Schwimmen und Massagen. Ich hatte wöchentlich 1-2 Behandlung von Gary dem Team-Spur-Physio.
Für mein Bike-Service war ich auch bestens versorgt von JP dem Team-Spur-Mechaniker. Ein echter Perfektionist. Ariane & ich haben einige technische Trainings zusammen mit JP bekommen. Für das Cape Epic muss man für alles gerüstet sein. Kettenriss, Platten, Bremse, Reifenbeschädigung… Vielen Dank für die vielen JP-Insider-Tip’s J!
Meine Vorbereitungszeit verlief fast zu gut und deshalb war meine Anforderung & Motivation auf das Cape Epic riesig. Ich konnte es kaum erwarten an den Start zu gehen. Einfach meine Leistung abzurufen und mich dem ganzen Erwartungsdruck zu stellen. Wir waren eines der Favoriten-Teams und der Fokus war spürbar auf uns gerichtet. Die Anspannung & Nervosität war extrem als Ariane & ich die Startrampe zum Prolog bestiegen. Nur noch wenige Minuten bis der Countdown uns ins Rennen schickt. 26km und 750 liegen am heutigen Tag vor uns. Life-TV & riesen Zuschauermengen! Ich kann meine Nervosität kaum mehr kontrollieren und es war wie eine Erleichterung, als der Startschuss fiel! RACE IS ON! Jetzt zählt nur eines: ein Leben 8 Tage am Limit.
Leider spielten sich bei Ariane bereits beim Prolog einige Probleme ein, mit denen sie bereits in ihrer Vorbereitung zu kämpfen hatte. Wir versuchten unser Bestes und endeten auf dem 4. Platz. Für mich hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. Die nächsten 7 Tage werden mit den langen Etappen knallhart werden. Jetzt beginnt das Camper-Life im Cape Epic Village. Direkt nach dem Prolog fahren wir nach Hermanus zum Startort der ersten Etappe.
STAGE 1: 101km 2300hm (Hermanus –Hermanus)
Um 4:45Uhr klingelt mich mein Wecker aus dem Schlaf. Ich bin sofort wach, ziehe mich an und setze mich in unser Team-Zelt zum Frühstück. Es ist noch dunkel und der Blick auf den Sternenhimmel lässt mich meine Müdigkeit vergessen. Ich frühstücke Müsli mit Banane, grüner Tee und Kaffee J! Danach waschen und mich für die heutige Etappe fertigmachen.
Noch in der Dunkelheit beginnt das Warm-Up auf der freien Rolle. Als die Sonne aufgeht muss ich kurz den Augenblick genießen. Was für ein Naturschauspiel wie das Licht auf die umliegenden Berge scheint! Um 7 Uhr werden die UCI-Männer ins Rennen geschickt. 7:05 Uhr die Master-Fahrer und um 7:10 Uhr die UCI-Frauen. Dieser Zeitplan ist für alle Etappen derselbe mit Ausnahme der Schlussetappe!
Durch die tiefstehende Sonne, sind die Sichtverhältnisse nicht die besten und der Staub macht es auch nicht besser! 100% Konzentration vom Start bis ins Ziel ist gefragt. Bereits nach den ersten Kilometern geht es den Berg hinauf mit einem atemberaubenden Blick aufs Meer. Kurz erhasche ich einige Blicke bevor die wichtigen Positionskämpfe beginnen. Ariane & ich haben uns perfekt positioniert und können als Führungsteam in die erste Trail-Abfahrt hinein. Der Untergrund ist sehr trocken, steinig und lose. Wichtig dabei ist, das Bike laufen zu lassen und nicht zu verkrampfen. Einige Trails bis es hinauf zum Woman-Hotspot geht. Der Aufstieg ist extrem ruppig und das Tempo wird erhöht.
Ein extrem heißer Tag. Es ist fast nicht möglich ausreichend zu trinken. Die Hitze ist fast unerträglich und der Schweiß läuft aus dem Körper. Wir erreichen erneut als 4. das Ziel bei einer WK-Zeit von 5,5h!!! Wir bleiben optimistisch und hoffen, dass sich die Probleme von Ariane von Tag zu Tag verbessern.
Im Ziel trinke ich ohne zu merken mindestens 2 Liter Wasser und werde durch nasse Handtücher herunter gekühlt. Nach einer kurzen Pause gehen wir zum Camper und unter die Dusche. Ein herrliches Gefühl. Essen. Massage. Zeitgleich kümmert sich unser Mechaniker sich um unsere Bikes.
Danach Abendessen mit dem Team in entspannter Atmosphäre und früh ins Bett.
STAGE 2: 102km 2350hm (Hermanus – Elandskloof)
Heute Morgen erwartet uns eine seltene Nachricht vom Cape Epic Team. Die Etappe wird verkürzt und das Ziel wird am Waterpoint2 sein. Der Grund ist ein erneuter Tag mit extremer Hitze. Bei der gestrigen Etappe haben schon zahlreiche Teams das Ziel nicht erreicht. Durch Überforderung & Dehydrierung!
Ok. Das bedeutet für uns gut warm fahren. Denn die Etappe wird mit Sicherheit mit einem hohen Tempo gestartet. So kommt es auch. Derselbe Startberg wie gestern. Danach Single-Trails und weitere Anstiege. Das Tempo ist hoch wir verlieren den Anschluss zu den ersten beiden Teams, können uns aber vom vierten Team am Anstieg absetzen. Im Trail geben wir alles, um den Vorsprung zu vergrößern. Das geling uns auch. Die Trails machen unheimlich viel Spaß, der Untergrund ist aber so lose, dass ein Fahrfehler sofort bestraft wird. Sicher & kontrolliert & schnell ist unsere Devise! Einige Tipps von Jo helfen mir, meine Konzentration aufrecht zu erhalten! Als dritte erreichen wir das Ziel. YES. Wir konnten uns aufs Podium zurück kämpfen.
Ariane & ich fallen uns in die Arme. Hartes Stück Arbeit und der Optimismus für die kommenden Tage steigt. Mit dem Shuttle kommen wir nach Elandskloof unser nächstes Cape Epic Village Standort. Duschen. Essen. Massage. Und am Abend unsere erste Siegerehrung zur Tageswertung J und die erste südafrikanische Weinflasche für unser Staff J – Well deserved J. Prost. Gute Nacht!
STAGE 3: 78km 1650hm (Elandskloof – Elandskloof)
Aufstehen. Sternenhimmel begutachten. Frühstück. Anziehen. Warmup. Start.
Ich bin super motiviert erneut einen Platz auf dem Podium zu erreichen. Nach einigen Kilometern auf einer flachen Dirtroad mit Bachdurchfahrt erwartet uns der erste Trail-Aufstieg. Der Untergrund erneut sehr lose und steinig. Zu Beginn an wird die erste Attacke gesetzt. Der Woman Hotspot wartet. Ich bin mit dem Kopf schon voll dabei, da machen sich die Probleme von Ariane, die wir schon kennen bemerkbar. Wir müssen reisen lassen. Was für ein herber Rückschlag. Ariane geht vor mich und bestimmt das Tempo. Ich hadere kurzzeitig. Habe Mühe die negativen Gedanken von mir fern zu halten. Ariane kämpft unglaublich gut. Ich kann sie so gut als möglich als Partnerin unterstützen. Es wird eine echte mentale Herausforderung für uns Beide. Wir wollen mehr und es geht einfach nicht.
Am höchsten Punkt angekommen erwartet uns eine sehr scharf kantige & steinige Abfahrt. Jetzt ist eine gute Linienwahl wichtig. Ariane lässt es krachen und ich bleibe am Hinterrad. Plötzlich hören wir das Geräusch, dass man in einer solchen Situation nicht hören will! Ariane hat sich den Hinterreifen aufgeschlitzt. Stopp. Schnell vom Bike. Während Ariane das Loch im Reifen sucht mache ich Patrone & „Plug“ fertig. Der Schlitz ist relativ klein und in wenigen Sekunden entscheiden wir uns nur die Patrone zu nutzen. Die im Reifen enthaltene Milch dichtet sofort ab. Erneute Kontrolle. Aufs Bike und weiter. Wir finden schnell in den Downhill-Modus zurück. Doch nach einigen Kilometern verliert Ariane erneut Luft. Jetzt heißt es ruhig zu bleiben. Plug rein – Patrone – und den Plug mit Klebeband sichern, damit der Plug von dem rauen Untergrund nicht rausgezogen werden kann. Sicher ist sicher. Teams überholen uns. Ich versuche das so gut als möglich zu ignorieren.
Flache Dirtroad und Wind. Genau das, was ich nicht mag. Ich mache die Führungsarbeit. Keine Zeit in ein mentales Loch zu fallen. Wir reden bis ins Ziel fast kein Wort. Ich kann fühlen wie es Ariane geht. Im Ziel angekommen steht uns unsere Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Wir schauen uns an und Tränen stehen fast in unseren Augen. Ariane bedankt sich für die Arbeit, die ich heute gemacht habe. Das rührt mich und irgendwie ist die Enttäuschung weniger geworden. Das Highlight am Tag ist für mich die Dusche. Ich lasse mir mehr Zeit. Ein paar Minuten für mich alleine! Versuche meine Gedanken zu verarbeiten.
Wir essen zusammen. Danach unterhalte ich mich länger mit JP unserem Mechaniker. Gebe Rückmeldung was passiert ist. Er kümmert sich sofort um die Bikes und macht unsere Repair-Box für den kommenden Tag fertig.
Am Teamzelt ist eine sehr gute Atmosphäre. Alle 3 Betreuer wissen, wie es uns geht und wie sehr wir uns Bemühen das beste aus der Situation zu machen. Mir hilft das sehr. Denn innerlich ist mir klar, dass die Cape Epic nicht so für uns enden wird, wie erhofft. Aber der Kopf wird noch nicht in den Sand gesteckt und es wird weitergekämpft. Ich bin nicht hier, um aufzugeben!
Die Gespräche drehen sich nicht um die „Sportwelt“. Wir reden über alles Mögliche. Lachen viel zusammen und betrachten die sonnige Seite des Lebens. Danke für diese Momente.
Zeit ins Bett. Ich schlafe sofort in meinem Camper-Nest ein.
STAGE 4: 112km 2150km (Elandskloof – Oak Vallay)
Die längste Etappe steht an. Am Himmel werden die ersten Wolken mit dem Sonnenaufgang sichtbar. Gutes Zeichen, dann wird die Hitze heute wenigstens die ersten Stunden erträglicher sein. Im Unterschied zu den ersten 3 Stages mit hohem Single-Trail-Anteil, erwartet uns die ersten etliche Kilometer Dirtroads. Zudem hat sich der Wind verstärkt. Für mich bedeutet das viel Arbeit zu übernehmen und Ariane am heutigen Tag so gut als möglich zu schonen. Die ersten Kilometer sind etliche Frauenteams zusammen. Dies war zu erwarten. Viele verstecken sich im hinteren Teil, um vom Windschatten zu profitieren. Doch wenn das Ziel die Gesamtwertung ist, muss man an den vorderen Positionen sein, falls eine Attacke geht. Wir bleiben aufmerksam. Ariane & ich sind Hinterrad an Hinterrad. Immer wieder sind ein paar Trail-Anteile bevor es wieder auf eine breitere Dirtroad geht.
Als ich in einen Singletrail als erste einbiege höre ich plötzlich einen lauten Knall. Mist! Hinter mir muss ein Sturz passiert sein. Ich kann mich nicht umdrehen, da ich mich auf den technischen Trail konzentrieren muss. Als ich mich endlich umdrehen kann, bin ich komplett alleine! Shit! Mein Puls rast. Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert. Der Trail biegt auf eine weiter Dirtraod. Ich lasse mich rollen. Sehe vereinzelt die Fahrerinnen anrücken. Aber wo ist Ariane? Endlich sehe ich sie. Sofort macht sich eine Erleichterung in mir breit. 2 Fahrerinnen haben sich gegenseitig abgeräumt und den Weg blockiert. Keine Zeit für eine Diskussion. So schnell als möglich reihen wir uns erneut in den vorderen Positionen ein. Die erste richtige Attacke beginnt an einem Dirtroad-Anstieg. Wir gehen mit und bilden mit den anderen 3 Top-Teams die Führungsgruppe. Auf diesem Moment habe ich gewartet. Jetzt ist das Rennen um die Podiums-Platzierungen eröffnet. Ich genieße die kommenden Single-Trails. Viele Richtungsänderungen, Kurven und ein ständiges auf und ab.
Bei einem der letzten Anstiege müssen wir reisen lassen. Der Sand macht jede Pedalumdrehung zu einem Kraftakt. Die Sonne brennt und der Schweiß strömt aus allen Poren. Die letzten Trails ins Ziel sind der Hammer. Flow-Trails. Brücken…! Abgeschlagen kommen wir als 4. ins Ziel. Wir haben nicht viel Zeit verloren und die fantastischen Trails haben ein Lachen in mein Gesicht gezaubert.
Ich bekomme im Ziel Eiswürfel in einem Handtuch gewickelt und in meinen Nacken gelegt. Was für ein herrliches Gefühl. Ich schließe die Augen. Mein Körper kühlt langsam herunter. Erholungsnachmittag und gute Atmosphäre am Team-Zelt genießen. Während des Nachmittags beginnt es zu regnen. Es ist lange her, als ich mich zum letzten Mal auf Regen gefreut habe. Ich bleibe einige Zeit im regen stehen und genieße die Regentropfen auf meiner Haut. Abkühlung! Abendessen und ab ins Camper-Bett J.
STAGE 5: 84km 2100hm (Oak Valley – Oak Valley)
Es hat fast die ganze Nacht über geregnet und ich bin gespannt, wie die Streckenverhältnisse werden. Ariane & ich starten gleich zu Beginn offensiv ins Rennen. Sehr steile Anstiege. Wir halten das Tempo hoch und bilden eine Gruppe mit den 2 weiteren Top-Teams. Die Uphills sind knallhart. Steil und extrem ruppig. An Rhythmus fahren kaum zu denken. Vor dem Woman Hotspot müssen wir die 2 Teams ziehen lassen. Kämpfen. Der Boden ist vom Regen noch recht nass und die Steine sind rutschig. Ich liebe die steilen & harten Aufstiege und der rutschige Untergrund. Am ersten höchsten Punkt geht es in die erste richtige Abfahrt. Sehr schnell und steinig. Ariane hämmert den Downhill hinunter und ich an ihrem Hinterrad. Wir gehen volles Risiko. Ich vertraue meinem Material und bin sehr konzentriert. Versuche das Bike rutschen zu lassen. Bachdurchfahrt. Technischer Anstieg und im Blickfeld die beiden Führungsteams. Erneut müssen wir beim Aufstieg Zeit einbüßen. Für mich ist es eine echte mentale Herausforderung das Tempo raus zu nehmen und nicht mit den Teams mitzugehen. Normalerweise sind die Aufstiege mein Joker und bisher durfte ich diesen nicht ausspielen!
Ariane kämpft und gibt ihr bestes. Ein langer Trail erwartet uns. Vor kurzem war hier ein Bush-Fire. Die Landschaft ist kahl und trostlos. Der Wind bläst. Kein Baum oder Strauch mehr, der uns Windschatten gibt. Wir nutzen den Downhill, um die Lücke zu schließen. Wir sind völlig im Flow. Die heutige Etappe ist der Wahnsinn. Wir schließen erneut zu den Führungsteams auf. Jetzt geht es um Platz 1-3. Wir kämpfen und erreichen als 3. das Ziel. Schön zurück auf dem Podium zu sein.
Wir genießen den kurzen Moment auf dem Podium. Zweite Weinflasche für unseren Staff Tim & JP & Gary J.
STAGE 6: 103km 2750hm (Oak Valley – Oak Valley)
Königsetappe. Eigentlich sollte dies meine Highlight Etappe werden. Aber die ganze Arbeit der vorigen Etappen machen sich bereits zu Beginn an bemerkbar. Meine Schulter ist überbelastet von den vielen Push-Passagen und ich habe Probleme den Lenker zu halten. Überreizung!
Dies wollte ich nicht in die Öffentlichkeit bringen, aber durch die etlichen Live-Stream Übertragungen, Filmen und Fotos war dies offensichtlich und nicht mehr zu ignorieren und ich konnte meine Überbelastung nicht mehr verstecken.
Heute ist es mehr oder weniger ein einziger Kampf bis ins Ziel. Das extrem ruppige Gelände macht die Stage unter diesen Umständen zu einer echten Challenge. Ich versuche die Trails zu genießen und die Schmerzen so gut als möglich auszublenden.
Ziel. Kurze Abkühlung. Duschen. Gary behandelt meine Schulter ausgiebig. Leider ist eine Überreizung eine Überreizung und braucht Zeit, um zu heilen. Das Gesamt-Klassement ist sowieso so gut als sicher. Denn in der letzten Etappe wird es schwer Minuten Abstände gut zu machen. Mein Bike wird wie jeden Tag top geserviced und geputzt. Unser letztes gemeinsames Abendessen im Village bei Sonnenuntergang. Ein schöner Abend mit dem Team.
STAGE 7: 85km 1350hm (Oak Valley – Val de Vie)
8:10 Uhr Start. Das heißt eine Stunde länger schlafen. Die ersten 5 Kilometer sind neutralisiert. Danach wird sofort ein hohes Tempo angeschlagen. Steile Anstiege, die ich mag! Die ersten Attacken gehen und wir sind dabei. Doch bald kommen wir auf eine Dirtroad und es gibt mehr oder weniger eine größere Gruppe. Beim Letzten langen Anstieg wird das Tempo erneut erhöht. Unter uns liegt Val de Vie die Zielankunft. Der Weg dorthin führt über ruppige Trails.
Eine Erleichterung macht sich breit, als wir den Zielbogen sehen. Wir haben es geschafft! Die Cape Epic ist beendet. Wir sind Beide sehr enttäuscht über unser Ergebnis: Platz 4! Ein echter Rückschlag für ein Favoriten-Team. Die Erwartungshaltung von den Medien war extrem hoch. Aber das schmerzliche dabei ist, dass die eigene Erwartung nicht erfüllt wurde. Aber die Cape Epic ist ein TEAM-Event und dazu gehört, mit allen Schwächen & Problemen & Stärken gemeinsam umzugehen.
Eines meiner persönlichen Ziele war, die Cape Epic als Team zusammen zu beenden, egal wie sich die Situation entwickelt! Und das haben wir gemacht.
Sportlich ist die Enttäuschung riesig, dass ich meine Leistung nicht zeigen haben dürfen. Vielen Dank für die professionelle Betreuung und einzigartiger Atmosphäre an das Team Spur. Und an BIKESportWorld für die diesjährige Unterstützung. Das Cape Epic ist und bleibt ein unvergessliches Erlebnis und ich werde die positiven Erlebnisse & Ereignisse behalten. Ich hoffe ich bekomme die Chance nächstes Jahr erneut am Start zu stehen J.