Während in Deutschland ein Russlandtief die Temperaturen tiefer als an Weihnachten sinken lässt, strahlt bei angenehmen 20-25 Grad Celsius auf der „Isla Bonita“ die Sonne. Eigentlich nicht weiter verwunderlich, sind die Kanaren doch bekannt für ihr konstant sommerliches Klima. Nicht grundlos flüchten viele Radsportler im Winter auf die Nachbarinsel Gran Canaria, die mittlerweile sogar die Baleareninsel Mallorca im Hinblick auf seine Vorreiterstellung als Trainingsparadies abgelöst hat.
Nach einer Phase mit vielen Prüfungen, gesundheitlichen Problemen, durchwachsener Saisonvorbereitung und einem Winter, der den Radsport an sich in ein eher schlechtes Licht rückte, war für mich klar: ICH WILL WEG! ☺
Nachdem die Hausaufgaben gemacht und das zweite Staatsexamen absolviert war, hieß es also ab in den Flieger. Ziel war allerdings nicht, das von der breiten Masse besuchte Gran Canaria, sondern vielmehr die (noch) nicht ganz so bekannte Nachbarinsel La Palma. Die Vorzüge: weniger Touris, mehr Ruhe, eine paradiesische, abwechslungsreiche Landschaft und noch mehr Berge! Mit seinen steil aufsteigenden Vulkankegeln auf eine Höhe von knapp 2500 Metern bei einer Fläche von gerademal 700km² ist la Palma die Steilste aller Kanareninseln. Etwa 4 Millionen Jahre brauchte Mutter Natur, um nach etlichen Erdbewegungen, Vulkanausbrüchen, Verschiebungen und Einbrüchen die Insel zu dem Trailparadies zu formen, welches heute vorliegt. Vom Roque de los Muchachos, dem höchsten Berg der Insel, zieht sich die die Caldera de Taburiente, von der aus unzählige Trails abgehen, die in ihrer Vielfalt kaum zu übertreffen sind: raues Vulkangestein, dichte Pinienwälder, moosig, grüne Waldstücke, rutschige Steinplatten, roter griffiger Erdboden, geröllige Jeeptracks, und vieles mehr lassen jeden Typ von Biker auf seine Kosten kommen.
Wie es der Zufall so will, fand just an dem Wochenende, an dem ich meine Reise begann, das BARLOBIKE Event in Barlovento statt. Und was gibt es besseres als wettkampfnahe Trainingseinheit als ein Rennen selbst und dann auch noch unter Palmen? Die Entscheidung der Teilnahme war somit gefallen, das Rad wurde in der Ankunftsnacht zusammengeschraubt und am nächsten Tag stand ich pünktlich mit Startnummer am Lenker an der Startlinie des kleinen Bergdorfes Barlovento. Die Palmeros und weiteren Canarios freuten sich riesig über die internationale Besetzung ihres Fahrerfeldes. Die Gastfreundschaft war kaum zu übertreffen!
Ich würde meinen Spaß haben, grinsten sie mich an. Gespannt blickte ich der Herausforderung entgegen. „Nivel técnico muy alto“ lautete die Streckencharakterisierung. Nachdem wir zunächst den, mit steilen Rampen gespickten, Berg hinaufkletterten, warteten bergab verspielte, aber teilweise auch nahezu unfahrbare Trails auf uns. Langsam dämmerte mir, warum die Enduro-Fahrer exakt dieselbe Strecke fuhren wie wir. Ausgeschrieben war das 3-Tages-Etappenrennen als ein Cross-Country Rennen, wobei die Distanzen eher an Marathon und die Abfahrten an Enduro erinnerten. Im Prinzip war für jeden Fahrertyp was dabei: von seicht bis steil, über Asphalt, Schotter, Wald, Wiese, Geröll, bis hin zu Stufen bergauf und bergab und Trails ohne Ende! Die herzliche und familiäre Atmosphäre tat ihr übriges. Im Ziel wurde ich als Siegerin wie eine Weltmeisterin gefeiert 😉
Fazit: der Trip hatte sich bereits nach einem Tag gelohnt! Die „Ausbeute“, die aus palmerischen Spezialitäten bestand, entschädigte die Schinderei bergauf bei Weitem! Die Abfahrten zauberten ein Grinsen ins Gesicht, welches bis heute anhält! Die Canarios, das Wetter und die entspannte Atmosphäre machten das Event perfekt, ließen keinerlei „Rennstress“ aufkommen, sondern vielmehr einen gelungenen Einstieg in einen vielversprechenden Urlaub!!!
DANKE an meine Sponsoren Trek, Bontrager, Assos und natürlich SPORTOGRAF für den Support!
Dank meines TREK Procaliber hatte ich trotz Hardtail offensichtlich mehr Komfort als die anderen und kam souverän und smooth durch die Trails! ☺
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Picture credit: Jorge Ramón Lopez and Günther Uhlig.