17. Februar, 6:30. Der Wecker klingelt und es ist immer noch viel zu früh. Doch diesmal liegen wir zwar auch im Schlafsack, aber jetzt sind wir schon in den USA. Grund für den Wecker ist die Sonne, die gleich über den Horizont am Grand Canyon klettern wird, was man als Fotograf (und als normaler Mensch am besten auch mal) nicht verpassen will! Das einzige, was noch ein bischen dagegen spricht, ist die Tatsache, dass es so kalt IM Wohnmobil ist, dass das Wasser in Dusche gefroren ist.
Einen Kaffee später (Aeropress sei Dank – http://www.aeropress.com/) stehen wir auch schon an der Kante und staunen nicht schlecht – zusammen mit gefühlt 50 Asiaten – als die Sonne über den Horizont kriecht. Trotz der klirrenden Kälte bleiben wir bis alle Asiaten wieder weg sind und wir den Canyon wieder für uns haben.

Wir bringen die Stative wieder ins WoMo und wärmen uns mit einen zweiten Kaffee auf. Nach ausgiebigem Frühstück und übereinstimmenden Termperaturtests (Teerboden vor dem WoMo mit nackten Füßen wärmer als im WoMo) gehts auf den RimTrail (ein geteerter Rundweg – typischer amerikanischer “hoch alpiner” Wanderweg – um den Canyon). Beim Spaziergang setzen wit direkt mal einen neuen Trend 😉 Kanten-Sitzen! Während einer dieser Sessions taucht ein altes Ehepaar auf und bewundert für eine kurze Zeit unser “verrücktes” Treiben. Als wir gerade denken, dass der Mann eventuell ein Park Ranger sei und wir jetzt eine gehörige Portion amerikanischen Anschiss bekommen, sagt er nur: ”If they can do it, i can do it!”

Dann geht es weiter Richtung Monument Valley. Als wir immer näher kommen, diskutieren wir darüber, wann man eigentlich da ist, oder ob wir es schon sind, weil es die ganze Strecke über schon sehr beeindruckend aussieht. Als wir dann aber über die letzte Kuppe fahren und die tief stehende Sonne die drei berühmten Rockfaces streift, zeugen die klackernden Kameraverschlüße in meinen Ohren davon das wir es endlich geschafft haben.

Kaum ist die Sonne am nächsten morgen da, stehen die Asiaten auch schon parat um auf den Auslöser zu drücken. Wir tun es ihnen gleich und bannen die beeindruckenden Bilder auf unsere Sensoren. Als wir nach dem Frühstück vor dem WoMo ein wenig Football spielen, werden wir selbst zur Touristenattraktion für den asiatischen Sightseeing-Bus.


Gegen Mittag brechen wir wieder auf und machen uns auf den Weg nach Page: der Antelope Canyon wartet – für uns eines der Highlights der Reise. Nach kurzer Information buchen wir bei Lower Antelope Canyon Tours direkt am Lower Antelope Canyon (die mit dem grünen Dach) eine Fototour. Über Nacht bleiben wir am Lake Powel (http://www.lakepowell.com/rv-and-camping.aspx) und entspannen bei einem weiteren “Sundowner”.

Am nächsten Morgen führt uns unser “Indianer-Guide” durch den Canyon. Hier 3 von 1300 Fotos…. das sollte für sich sprechen.




Schon auf dem Hinweg, war uns in Page ein zum BBQ-Restaurant umgebaute Tankstelle aufgefallen. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Für alle die sich 16 Stunden geräucherte Ripps nicht entgehen lassen wollen: http://www.bigjohnstexasbbq.com/

Nun hieß es wieder auf nach Las Vegas um zwei von uns wieder in die Heimat zu schicken. Auf dem Weg dahin passierten wir den Zion National Park welcher uns zu spontanen Drive-by Shoots animierte. Es gefiel uns so gut das wir beschlossen zurück zukehren nachdem wir Marco und Remy zum Flughafen gebracht hatten. Gesagt, getan.

Ab jetzt hieß es für uns Urlaub vom Urlaub 😉 Wir schlugen unser Lager im Watchman Campground auf (http://www.nps.gov/zion/planyourvisit/watchman-campground.htm) und deckten uns mit Feuerholz ein. Die sternenklare Nacht verbringen wir mit Marshmellows am Lagerfeuer.


Am nächsten schlafen wir ausnahmsweise mal aus und machen uns dann auf zum Angels Landing. Nachdem wir anfänglich noch über die betonierten Wanderpfade schmunzeln, staunen wir nicht schlecht als wir per Klettersteig über einen schulterbreiten Grad den letzten Anstieg zum Gipfel meistern.

Da wir das Gefühl haben dem ganzen im Autositzen der letzten 1 1/2 Wochen etwas entgegen setzen zu müssen, belassen wir es nicht bei einem Gipfel und machen uns nach kurzer Stärkung auf dem Weg zum Observation Point. Da laut Hiking Guide sechs Stunden Wanderung anstehen, packen wir die Stirnlampen und warme Kleidung ein. Auf dem Weg nach oben treffen wir wieder auf Amerikaner, die uns als Deutsche entlarven und ihre interessanten Geschichten in Verbindung mit Deutschland erzählen. Generell sind wir positiv überrascht wie viele junge und alte Menschen unsere Wege trotz der Offseason kreuzen.


Die Mühe des Aufstiegs wird trotz Wolken durch einen super schönen Sonnenuntergang belohnt. Der anschliessende Abstieg mit Stirnlampen steigert den Respekt für all euch in Dunkelheit trailrunnende Helden!


Am nächsten morgen ist es dann für uns leider auch Zeit die Taschen zu packen und wieder zurück nach Las Vegas zu fahren. Bevor wir aufbrechen klopfen überraschend Dunja und Marc (https://wasserwanderer.wordpress.com/ – http://www.girls4outdoor.com/en/) an unserer WoMo-Tür und erzählen ein wenig von ihrer Reise. Wir tauschen unsere Erfahrungen über Die USA aus und wünschen uns gegenseitig noch eine gute Reise.
Nach abschließendem Abendessen sitzen wir nun hier und tippen diese Zeilen. Rückblickend können wir sagen, dass es mal wieder ein wahnsinns Trip war und wir uns freuen beim nächsten mal noch mehr von diesem tollen Land entdecken zu können.

sportliche Grüße,
Euere Sportografen Alex, Marco, Remy, Hans & Mik