Es war ein langersehnter Wunsch von mir, einmal bei einem Sportograf- Event als Teilnehmerin an den Start zu gehen. Am Sonntag wurde er beim Frauenlauf in Basel wahr. 2017 fotografierte ich das erste Mal den Frauenlauf am Bodensee und sofort packte mich die Begeisterung. Als ich sah, wieviel Spaß die Läuferinnen hatten wurde mir klar, ich muss diesen Lauf auch einmal mitlaufen.
Am Sonntag morgen um 9.15Uhr war es soweit. Wir machten uns mit 7 Sportografen auf den Weg nach Basel. Dort angekommen war schnell klar, wo die Party stieg. Abgesehen von den viele rosa Luftballons, die die Basler Altstadt schmückten, wimmelte es auf dem Marktplatz nur so an Läuferinnen. Viele wärmten sich auf oder cremten sich mit Sonnencreme ein und trafen so letzte wichtige Vorbereitungen für ihren Lauf. Da ich mich sehr kurzfristig nachgemeldet hatte, musste ich mich noch um meine Startunterlagen kümmern. Alles war top organisiert und meine Vorfreude stieg. Noch schnell die Startnummer auf dem T-Shirt befestigen, die Schuhe fester schnüren und
ab in den Start- Bereich.
Insgesamt starteten rund 2000 Läuferinnen auf 3 unterschiedlichen Strecken. Man konnte wählen zwischen 5km-Lauf, 10km-Lauf und 5km Nordic Walking. Ich entschied mich für die 10km Strecke und startete somit als erste des Tages. Um 11:40 gab es ein gemeinsames Warm-Up. Die Musik wurde aufgedreht und eine Fitness- Trainerin heizte uns so richtig an. Um 11:50 fiel dann der Startschuss und ich machte mich mit 800 weiteren Teilnehmerinnen auf die Strecke. Vom Marktplatz ging es durch die Innenstadt in Richtung Rhein.
Die Stimmung während dem Lauf hätte nicht besser sein können. An jeder Ecke standen
Zuschauer, die einen mit Jubel anfeuerten. Nach rund 4 km kam ich zu einer Versorgungsstelle, an der viele Helferinnen mit Wasserbechern auf uns warteten. In dem Moment, als ich mir einen Becher geschnappt hatte, hörte ich eine Helferin zu ihrer Kollegin sagen: „Oh jetzt kommen sie aber langsam alle“. Damit wusste ich, dass
ich den ganzen Schwall hinter mir gelassen hatte und somit gut in der Zeit lag. Jetzt hieß es nur noch, Tempo halten und bei der Hitze bloß nicht einbrechen. In der Mittagszeit knallte die Sonne ganz schön runter und wir alle kämpften mit sommerlichen 26°C. Nach 5 km hatte ich eine Runde geschafft und es hieß Kurs nehmen auf Runde 2. Ich lag zeitlich leicht im Verzug, fühlte mich aber noch fit und zog das Tempo etwas an. Ich war so fasziniert von der schönen Umgebung, dass mir gar nicht auffiel, dass mir schon seit einigen Kilometern eine Verfolgerin im Nacken hing. Ich blickte zurück um zu sehen, wie weit sie hinter mir lag, da kam sie jedoch angelaufen und schloss sich mir an. Wir liefen so einige Kilometer gemeinsam und zogen uns gegenseitig. Kurz vor dem Ziel konnte sie meinem Tempo nicht standhalten. Für kurze Zeit war ich allein auf der Strecke und
genoss den Applaus der Zuschauer. Dies motivierte mich, auf den letzten 2 km nochmal Tempo zu machen. Kurz vor dem Zieleinlauf ging es eine lange gerade Strecke über eine Brücke. Am Ende der Brücke sah ich eine Läuferin und mein Kampfgeist war geweckt. Jetzt noch eine Läuferin kurz vor dem Zieleinlauf überholen, das wäre super! In der Ferne sah und hörte ich schon die vielen Zuschauer. Ich nahm all meine Kräfte zusammen und gab nochmal Vollgas. Ich hatte die Läuferin fast eingeholt. Unter tobendem Applaus lieferten wir uns 20m vor dem Ziel ein Battle, welches ich
schlussendlich für mich entscheiden konnte. Völlig erschöpft klatschten wir uns ab. Anschließend wurde jeder Läuferin eine Medaille überreicht. Am Ende des Tages wurde ich 2. in meiner Altersklasse, womit ich recht zufrieden bin.
Allem in allem war es wirklich ein super Lauf, welcher mir viel Freude bereitet hat. Besonders gefallen hat mir, dass die Altersgruppen sehr breit gefächert waren. Kinder, Teenager, Erwachsene und sogar Rentnerinnen machten gemeinsam Sport und bereicherten so das Event. Die Atmosphäre war super und ich denke immer wieder gerne an diesen Tag zurück. Für mich ist eins sicher, mein nächster Frauenlauf kann kommen!
Text by Jenny Stark