Swiss Epic Flow – stage 4 – #BALLERNDELUXE

Nach der knappen Entscheidung gestern war klar, dass es heute auf einen Showdown hinauslaufen könnte zwischen Ghost, Ride Flow und uns. Die Winter-Asse werden natürlich versuchen, die 9,5 Minuten Rückstand an den beiden letzten Tagen aufzuholen, während die Downhill-Götter von Ghost natürlich wieder gern auf den 2. Gesamtrang vorstossen würden.

Obgleich heute drei mal mehr Höhenmeter bergab als bergauf bewältigt werden wollen, spricht das Höhenprofil eher gegen uns. Gleich am Anfang fühlen sich die 3,5km bei mindestens 10 – eher 12% – für Andi in etwa so an, als ob er in einer Tiefschlafphase in ein Eisbecken geworfen wird.

Michal „Pantani“ Prokop hat keine Probleme und geht  zur Verwunderung aller Beteiligten (inkl. seines Teampartners) in die Vollen. Dies gelingt Andi…NICHT!!! Wir verlieren an dieser Rampe zwar wenig Zeit, haben in der Abfahrt aber viele normale Epic-Fahrer vor uns, von denen einige wohl auch noch am Schlafen sind…

😦

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Eingekesselt zwischen vielen „Epic Fahrern“, keine Überholmöglichkeit. Das hat Nerven gekostet…

Die Abfahrt an sich ist sehr gut. Unten an der ersten Gondel sind alle wieder beisammen und und es gibt wie immer die obligatorische Auswertung. Oben auf dem Berg beschliessen wir 3 Teams die zweite Stage gemeinsam anzugehen… Ungeplant entwickelt sich das ganze zu einem Ausscheidungsfahren, welches durch die „Gazelle am Berg“ Prokop iniziiert wird. Andi eifert nun der Snowboard-Silbermedaille nach und hängt sich bei Tom am Rucksackriemen ein, um in der Gruppe zu bleiben. Tom versucht auch hin und wieder anzuschieben, das funktioniert aber aus rein physikalischen Gründen nicht.

„Immer wenn Tom von hinten schieben wollte, endete dies damit, dass ich im gleichen Tempo weiter fuhr und Tom 10 Meter nach hinten rollte.“

Wir müssen beide Teams ziehen lassen. Auf der folgenden genialen Trail-Abfahrt können wir jedoch den Abstand verringern!

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Andi auf dem „semiflachen“ Zwischenstück. Konzentriert und pfeilschnell!

Ich darf mir 500 Tiefenmeter LIVE anhören, wie absolut genial Toms neuer Hinterreifen arbeitet. In jeder Kurve bekomme ich Gripinfos, Neigungswinkel und Dämpfungsverhalten direkt und in Echtzeit durchgestellt 🙂

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„Fetzige Abfahrten, dazu noch nass. Das war ein Enduro-Day sondergleichen!“

Die letzte Sektion startet am Gipfel des Bikeparks in Verbier. Ghost, Ride Flow und wir schiessen kurz hintereinander talabwärts. Es ist kalt,  sehr kalt und man muss  zunächst einen Rhythmus finden. Die vor uns gestarteten Wintersportler holen wir sehr schnell ein. Sie erleiden einen Reifendefekt! Als wir das sehen und verarbeiten, verfallen wir sofort in Safety-Modus und geniessen eine geniale Abfahrt hinunter nach Verbier.

Schade, dass die heutige Stage auf so eine Art und Weise enden musste. Wie wir im Ziel erfahren, hatten die Jungs noch einen zweiten Platten gleich hinterher 😦

Team GHOST haut auf der sehr abfahrtslastigen Stage echt einen raus und verweist uns auf den gesamt dritten Rang. Knapp über 4 Minuten trennen uns jetzt am letzten Tag von einander.

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It´s all about grip! 29 Zoll, 35mm Innenweite und 2,5 Zoll dicker Shorty. Mehr Grip geht nicht, der Unterschied zum schmaleren Ardent Race: WELTEN!

Heute gönnen wir uns beide eine Massage. Unglaublich, dass dieser Service für alle Teilnehmer kostenlos ist. Das kann sich der eine oder andere Veranstalter echt gern abschauen! Danke an den Hauptsponsor Perskindol!

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Nach einer 30 minütigen Massage gibt es morgen keine Ausreden am Berg 🙂

Nachdem der Tag nicht soooo schlecht gelaufen ist wie unsere Campingnachbarn uns aufgrund des Fondue am Vorabend prophezeiten, werden wir heute die hiesige Pizzeria testen.
Morgen geht es wieder im Einzelzeitfahrmodus ins Rennen.
Wir werden wieder Alles geben und kämpfen bis zuletzt.

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Fünfter Tag, viertes Podium. Wir geben Alles, damit es morgen auch noch klappt!

 

DIE TRAGÖDIE des diesjährigen Swiss Epic!!!

Auf dem Weg zur Siegerehrung treffen wir Andrew und Dennis. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen musste Dennis das Rennen heute aufgeben.

Wegen des Johannesburg-Klimas fühlte er sich nicht mehr im Stande, hiesigen Verhältnissen zu trotzen. Sein Partner Andrew wird jedoch die südafrikanische Flagge auch am letzten Tag mit Stolz hochhalten (ob er weiß, dass morgen ab 2000m mit Schneefall gerechnet wird !?!…).

Das traurigste Interview von den Beiden findet ihr bei uns auf Facebook.

Mit vollem Bauch schalten wir nun den Rechner und die Lichter aus und freuen uns irre auf den kältesten und nassesten Tag in der Swiss Epic Geschichte!

Andy & Tom

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